zurück

Krönender Schlag in der Königsklasse – Formel 1 erwägt exklusive Regeländerung für dieses Rennen

Monaco – Der legendäre Grand Prix von Monaco wird schon seit geraumer Zeit kritisiert: Zwar gehört der enge Stadtkurs zu den traditionsreichsten Rennstrecken der Königsklasse, doch sorgt er regelmäßig für einen Mangel an spektakulären Überholmanövern, was bei den Fans für Enttäuschung sorgt. Die Formel 1 will diesem Umstand nun aktiv entgegenwirken.

Unmittelbar vor dem Debüt der diesjährigen Rennwagen beim neuen Großspektakel in London kam sich die Formel-1-Kommission zusammen, um mögliche Regeländerungen für die nächste Saison zu diskutieren.

Im Mittelpunkt der Beratungen stand dabei insbesondere die häufig beanstandete Monotonie des Monaco-Grand-Prix.

Im letzten Jahr gelang es Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (27) in seinem Heimatrennen zu einem Simultan-Sieg, der auch durch einen Crash in der ersten Runde begünstigt wurde.

Dies ermöglichte es allen Teilnehmern, bereits zu Beginn des Rennens den vorgeschriebenen Reifenwechsel vorzunehmen und mit ihrem zweiten Reifensatz weiterzufahren. Aufgrund der schmalen Straßen im Fürstentum kamen insgesamt lediglich drei Überholvorgänge zustande.

"Bei einer Rennunterbrechung kannst du deine Reifen wechseln – das macht das Rennen praktisch vorbestimmt und verwandelt es in eine reine Prozession", erläuterte Red-Bull-Teamchef Christian Horner (51) gemäß formel1.de nach dem Treffen der Kommission.

Aus diesem Grund soll die neue Strategie der Formel-1-Kommission genau an dieser Stelle ansetzen – in Monaco sollen künftig zwei Pflichtboxenstopps vorgeschrieben werden!

Formel 1: Müssen in Monaco tatsächlich zwei Boxenstopps Pflicht sein?

"Mit zwei obligatorischen Stopps verändert sich die Dynamik des Rennens, auch wenn dies etwas künstlich erscheint. Dies sollte jedoch die Wahrscheinlichkeit für ein langweiliges Rennen vermindern, wie es in Monaco häufig der Fall ist", verteidigte Horner den Ansatz.

Für den vierfachen Weltmeister Max Verstappen (27) stellt es laut eigener Aussage keine Rolle dar, ob es einen, zwei oder gar 25 Stopps gibt: "Das ist für mich in Ordnung. Ich fahre einfach so, wie es letztlich entschieden wird."

Auch der Red-Bull-Pilot sieht das Problem der mangelnden Überholaktionen, wie er selbst in der vergangenen Saison erlebt hat. Der Niederländer hegt allerdings keine allzu großen Erwartungen an tiefgreifende Veränderungen: "Je größer die Autos werden, desto schwieriger ist es im Rennen. 2016 oder so boten sich noch bessere Chancen. Heute ist das nicht mehr der Fall. Ob zwei Boxenstopps wirklich den Unterschied machen, werden wir erst noch abwarten müssen."

Der Vorschlag der Formel-1-Kommission ist noch nicht verbindlich – in den kommenden Wochen soll weiter darüber diskutiert werden. Die finale Entscheidung liegt letztlich beim internationalen Motorsportverband FIA, der die erarbeiteten Ansätze in der Regel auch bestätigt.